SG H2KU Herrenberg vs. TSV Heiningen 34:30
DAS DERBY – TSV Heiningen vs. FA Göppingen II – Mittwoch 17:00 Uhr Voralbhalle
Von Hansjörg Ksis
Eine Faustregel im Handball lautet: 30 Auswärtstore genügen für einen Sieg. Damit diese Regel in Kraft treten kann, sollte die Heimmannschaft unter 30 Tore bleiben. Das war in diesem Spiel aus Heininger Sicht leider nicht der Fall. Wieder einmal standen sich die TSV-Frauen selbst im Weg. Nach dem überzeugenden Heimsieg in der Vorwoche, wollten die Heiningerinnen an die dort gezeigte Leistung anknüpfen. Das gelang dem Team des Trainergespanns Römer/Fischer nur in kämpferischer Hinsicht. Spielerisch und vor allem taktisch waren zum Teil eklatante Schwächen zu erkennen. Untypisch für eine Mannschaft, die sich gerade über diese Tugenden definiert. Zwar musste man auf die angeschlagenen Leistungsträgerinnen Steffi Bauer und Theresa Kurz größtenteils verzichten; dies würde aber als Begründung zu kurz greifen. Denn das Team hat genügend Tiefe um Ausfälle kompensieren zu können. Doch dazu müssen Fehler minimiert werden. Das gelang den TSV-Frauen aber nur phasenweise. Wieder einmal war die Chancenverwertung trotz der 30 erzielten Tore zu dürftig. Dazu kamen noch Schwächen in der Defensive. Dem Ex-Zweitligist wurde das Toreschießen zu einfach gemacht. Herrenberg ist ein Team mit schnellem Handball durch die Mitte. Tore erzielen die Kuties meistens über den Kreis oder aus der Rückraummitte. Das war auf Heininger Seite bekannt. Eine Lösung dagegen fanden die TSV-Frauen jedoch nicht. Und trotzdem wäre mehr möglich gewesen. Die kämpfersiche Einstellung stimmte über die gesamte Spielzeit. Heiningen stemmte sich gegen die Niederlage und konnte gegen Spielende den Rückstand auf 3 Tore verkürzen. Aber dem TSV lief die Zeit davon. Das ständige Hinterherlaufen eines Rückstandes forderte seinen Tribut. Fazit: auch die dritte Niederlage im fünften Spiel hätte vermieden werden können. Positiv zu erwähnen sind die kämpfersiche Einstellung der Mannschaft und die Bereitschaft an sich zu arbeiten.
Das Positive sollte auch mitgenommen werden. Denn am kommenden Mittwoch (17 Uhr) gastiert die Zweitliga-Reserve des Frisch Auf Göppingen in der Heininger Voralbhalle. Ein Spiel, das brisanter nicht sein könnte. Zum einen ist es ein Lokalderby und zum anderen trugen Cara Giunta, Stefanie Bauer, Theresa Kurz und Sina Hasert in der vergangenen Saison noch das Frisch-Auf-Trikot. Auch Iris Andjic war in der Vergangenheit Teil des Frisch-Auf-Bundesligateams. Für Spannung ist also gesorgt. Dazu kommt noch die Tatsache, dass die TSV-Frauen darauf brennen, ihre wahre Leistungsstärke dem Heimpublikum unter Beweis zu stellen. Göppingen stellt eine selbsbewusste, junge Mannschaft mit sehr gut ausgebildeten Spielerinnen. Darüber hinaus haben sie mit der Rechtsaußen Kaja Erhardt eine äußert torgefährliche Spielerin, die auch schon im Zweitliga-Team zum Einsatz kam und dort zum festen Kader gehört. 4 Siege in 5 Spielen sprechen für sich. Das bekam auch Tabellenführer Echterdingen in eigener Halle am Wochenende deutlich zu spüren. Der Drittliga-Absteiger war mit der 29:24 Niederlage noch gut bedient.
Für den TSV wird es also darauf ankommen, ihr wahres Gesicht zu zeigen. Defensiv muss nahe zu alles stimmen und die Chancenverwertung muss sich am oberen Limit befinden. Gegen den aktuell Tabellenzweiten ist nur zu bestehen, wenn über 60 Minuten das Leistungsmaximum abgerufen werden kann. Die TSV-Frauen sind dazu in der Lage. Jetzt ist es an der Zeit dies dauerhafter und konstanter zu zeigen.
Es spielten: Elsesser, Sbrzesny – Vogl (3/1), Kreidenweiß (1), Derad (5), Giunta (2), Bauer (8), Kurz, Hasert, Moll, Fernandez, Grau (5/1), Andjic (6), Gutbrod