TSV Heiningen – TuS Altenheim  34 : 28 (14 : 14)

Von Markus Munz

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Es war ein hartes Stück Arbeit, bis der 34:28 (14:14)-Heimsieg des TSV Heiningen über den TuS Altenheim feststand. Erst zehn Minuten vor dem Ende setzte sich die Mannschaft von Trainer Mike Wolz ab und verbuchte mit der Schlusssirene einen etwas zu deutlich ausgefallenen Erfolg gegen sich nach Kräften wehrende Gäste. „Das war sicher nicht unser bester Auftritt, aber wir brauchen momentan nur die Punkte“, erklärte Wolz.

Vor knapp 300 Zuschauern in der Voralbhalle erwischte der auf einem Abstiegsplatz stehende TuS Altenheim den besseren Start. Die Heininger lagen in ihrem ersten Spiel nach der vierwöchigen Weihnachtspause in der 11. Minute mit 3:7 zurück und veranlassten ihren Coach damit zur ersten Auszeit. Elf Minuten später gelang Nick Kohnle mit dem 10:9 die erste Führung für den TSV, doch die Badener ließen sich vorerst nicht abschütteln. Mit 14:14 wurden die Seiten gewechselt und Wolz brachte mit Chris Zöller, Simon Dürner und Fabian Gross, der krankheitsbedingt nicht die volle Spielzeit absolvieren konnte, drei neue Kräfte. Besser wurde es zunächst nicht, die Heininger liefen wieder einem Rückstand hinterher, bis Dürner in der 42. Minute zum 20:20 ausglich. Bei den Gästen, die durch Verletzungspech im Lauf der Partie zwei Spieler verloren, machte sich nun zunehmend ein Kräfteverschleiß bemerkbar. Die Schlüsselszene ereignete sich in der 45. Minute: ein Altenheimer knickte bei eigenem Schrittfehler unglücklich um und konnte nicht mehr weitermachen, während der TSV Heiningen den Gegenstoß zur 22:21-Führung durch Andreas Schaaf nutzte. Linksaußen Schaaf, mit 8/2 Treffern bester Werfer des Abends, erhöhte auf 23:21, und als der Altenheimer Tobias Biegert kurz danach auf die Strafbank musste, traf Felix Kohnle drei Mal in Folge zum vorentscheidenden 26:21 (51.). „Wir hatten hintenraus die breitere Bank“, erklärte der Heininger Kapitän, „in der zweiten Halbzeit sind wir nach der Umstellung auf eine 6-0-Abwehr insgesamt besser gestanden und haben vorne die Bälle konsequenter reingemacht. Es war ein Spiel, das wir für den Klassenerhalt gewinnen mussten, und das ist uns, abgesehen von den Problemen zu Beginn, gelungen“. Auch Trainer Wolz sah in der Umstellung der Abwehrformation einen Schlüssel zum erkämpften Erfolg: „Dadurch hat Yanik Braun uns dann einige gute Bälle gehalten. Insgesamt waren wir in der zweiten Halbzeit in allem einen Tick konsequenter.“

Eigentlich wäre mit dem Altenheim-Spiel Saisonhalbzeit, aber den Heiningern fehlt ein Spiel, weil die Partie der Vorwoche in Herrenberg verlegt wurde. Das ausgeglichene Punktekonto bedeutet für den TSV aktuell Platz elf, der zum Klassenerhalt reichen würde. „Mit unseren 16 Punkten bin ich nicht ganz zufrieden, aber sie lassen sich durch Verletzungen und Ausfälle erklären“, sagte Wolz, „wir hatten schon viele Heimspiele und müssen schauen, dass wir in der Rückrunde auch auswärts punkten“. Zunächst steht am Samstag gegen Schlusslicht Steißlingen die nächste Heim-Pflichtaufgabe an. Kapitän Felix Kohnle sieht den TSV in Sachen Klassenerhalt auf einem guten Weg: „32 bis 34 Punkte werden wir brauchen. Das ist nicht einfach, aber die kurze Pause hat uns gut getan, derzeit sind fast alle Spieler fit, das stimmt mich optimistisch.“

TSV Heiningen: Braun, Weinbuch; Krempl, Zöller (4), Hartl (3), N. Kohnle (3), Mattes, Heim (1), Dürner (6/2), Schaaf (8/2), Gross (1), Schröder, Neudeck (2), F. Kohnle (6), Weißer.

Trainer Mike Wolz möchte erst in seine Mannschaft hineinhorchen, bevor er die Entscheidung trifft, ob er auch in der kommenden Saison beim TSV Heiningen bleibt. „Ich bin jetzt schon einige Jahre da und weiß aus eigener Erfahrung, dass es bei Spielern zu Abnutzungserscheinungen kommen kann“, sagte der 48-jährige. Die positiven Signale aus der Mannschaft sind gesetzt: Kapitän Felix Kohnle, Torwart Yanik Braun und Linksaußen Andreas Schaaf haben vor dem Altenheim-Spiel verlängert. „Wenn die Spieler sagen, es geht mit mir weiter, bin ich zuversichtlich, dass wir zu einer Lösung kommen“, sagte Wolz, der auch die Entwicklungen im Verband hinsichtlich der durch Corona auf 18 Teams aufgeblähten Oberliga beobachtet: „Das ist zu viel, die Saison dauert zu lang. Die Spieler sind keine Profis.“