Veto der badischen Landesverbände verhindert möglichen BWOL-Startplatz

Nach dem Gewinn der Württembergischen Meisterschaft war es unklar wie es in der neuen nun beginnenden Spielrunde zunächst weitergeht. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte keine Qualifikation gespielt werden. Daher entschied der Handballverband Württemberg, bei der Vergabe der BWOL Startplätze, das in den letzten Jahren bewährte Punkte Ranking anzuwenden. Nach diesem konnten sich die TG Biberach und der TSV Heiningen berechtigte Hoffnungen auf einen Platz Ihrer A-weiblich in der BWOL machen. Nachdem aber mit diesem Modell in der B-Jugend weiblich nicht wie von der Verbandsspitze beabsichtigt alle Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten zum Zug kamen, wurde das Punkteranking kurzerhand ausgesetzt und die begehrten BWOL Plätze an die Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten vergeben. Diese Entscheidung löste in Handball Württemberg einen entschieden Protest aus. Es wurden von einigen Vereinen u.a. dem TSV Heiningen ein alternativer Vorschlag für eine leistungsgerechte Besetzung und Durchführung einer Spielrunde in der BWOL und Württembergliga gemacht. Diese Vorschläge wurden aber leider alle verworfen und u.a. darauf verwiesen, dass die Südbadischen und Badischen Verbände hier nicht mitmachen wollen.

 

Diese Ungerechtigkeit in der Bevorzugung der Bundeligisten führte dazu, dass der offensichtlich benachteiligte Verein Stuttgarter Kickers seinen Anspruch auf einen Startplatz in der B-Jugend weiblich durch drei Instanzen durchfechten musste und erfreulicherweise letztendlich vom DHB Schiedsgericht Recht bekam. Der HVW war daher gezwungen in der B-weiblich der zu Unrecht bevorzugten Nachwuchsmannschaft der SG Neckar-Kocher (Neckarsulm) den Startplatz in der BWOL wieder zu entziehen und ihn an die Stuttgarter Kickers geben.

 

Mit diesem Ergebnis wandte sich der TSV erneut an den Handballverband und bat auch um eine Korrektur in der A-weiblich. In der Zwischenzeit waren nämlich die Staffeln für die Jugendklassen in der BWOL  bekannt gemacht worden und zur Überraschung aller wurde die Aw nur mit 8 Mannschaften und die Bw, Bm und Am mit 10 Mannschaften besetzt.

Dazu muss man wissen, dass in der Gruppe der AW nun 5 Mannschaften aus Baden nur 3 aus Württemberg gesetzt wurden. Dieses Missverhältnis entspricht nicht der Mannschafts – und Spielstärke der Verbände und war zudem ein einmaliger Vorgang in der Benachteiligung des Württembergischen Nachwuchses. Daher hat sich der TSV erneut an den HVW und seinen Präsidenten Herrn Artschwager gewandt. Nachdem man den HVW wohl überzeugt hatte, wurde von diesem die Aufstockung der Aw auf 10 Mannschaften im Handballverband Baden-Württemberg (HBW) gestellt.

Denn die BWOL setzt sich aus Mannschaften der beiden badischen Verbände (Südbaden (SHV) und Baden (BHV) und dem Handballverband Württemberg (HVW) zusammen. Hier hatte man aber die Rechnung ohne die badischen Verbände gemacht.

Völlig unverständlich haben diese den Antrag, mit nicht nachvollziehbaren Gründen der Belastung von Spielerinnen, die u.a. auch schon in aktiven Mannschaften eingesetzt werden, abgelehnt. Diese aus unserer Sicht unsportliche Entscheidung lässt tief blicken und wird, so sind wir sicher, in Zukunft noch zu heftigen weiteren Auseinandersetzungen und Diskussionen im Handball-Baden-Württemberg führen.

Wir hoffen, dass die Verantwortlichen in Zukunft wieder mehr die sportlich faire Auseinandersetzung in den Blick nehmen. Denn auch wenn nicht gespielt werden kann ist ein alternative Entscheidung anhand sportlicher Kriterien möglich.Die Handballverbände Südbaden und Baden müssen daher fortan mit dem Makel leben, dass man die eigenen Mannschaften durch eine unsportliche Entscheidung protegiert hat. Damit hat man dem Handballsport in Baden-Württemberg einen Bärendienst erwiesen.

Der Handballverband Württemberg ist aufgefordert alles dafür zu tun, dass sich ein solcher Vorgang in einem gemeinsamen Handballverband nicht wiederholt. Notwendige Konsequenzen bzw. Korrekturen können nicht ausbleiben.

 

Fakt ist, dass die Nachwuchsmannschaften der TG Biberach und des TSV Heiningen nun in der Württembergliga antreten.

 

Wobei in der Württembergliga  aufgrund der Coronasituation erstmals wieder zwei Staffeln gebildet wurden. Interessant ist dabei, dass bei der Besetzung auf einmal das Punkteranking wieder angewendet wurde. (Genau das Kriterium welches für die BWOL vom HVW zum Vorteil der Bundesliganachwuchsmannschaften ausgesetzt wurde)

Württembergliga

Auch wenn man in den letzten Wochen und Monaten nun sehr viel Zeit mit Videokonferenzen, Telefonaten, Einsprüchen, Begründungen etc, gebraucht hat, wollen wir nun den Blick wieder nach vorne richten und uns ganz der Ausbildung unserer NachwuchsspielerInnen widmen. Die Württembergliga bietet hierzu genügend Gelegenheit, doch ein fader Beigeschmack bleibt.