Wir schreiben das Jahr 2018 und blicken auf den augenblicklichen Stand der Tischtennis-Abteilung in sportlicher Hinsicht: Mit 5 aktiven Mannschaften, 3 Jugendmannschaften und 1 Seniorenmannschaft nehmen wir derzeit am Spielbetrieb des Tischtennis-Bezirks Staufen im Tischtennis-Verband Württemberg-Hohenzollern teil. Damit gehören wir aktuell zu den 5 mannschaftsstärksten Vereinen im Tischtennis-Bezirk Staufen.
Dies war jedoch nicht immer so, wie ein Rückblick auf die Entstehung und die Entwicklung der Tischtennis-Abteilung zeigt. Begonnen hatte alles im Jahre 1975. Schon lange hatte damals in Heiningen der Wunsch unter einigen Mitgliedern des TSV Heiningen 1892 e. V und Außenstehender bestanden, gemeinsam Tischtennis zu spielen. Auf Initiative von Werner Munz, dem damaligen 2. Vorstand des TSV Heiningen, kam es am 20. Februar 1975 in Anwesenheit von 15 Tischtennis-Interessierten zur Gründung einer Tischtennis-Abteilung innerhalb des traditionsreichen Vereins und zur Wahl von Albrecht Kuhn als erstem Abteilungsleiter. Durch die Fertigstellung der vom Gemeindeverwaltungs-Verband „Voralb“ erstellten Voralbhalle stand nunmehr in der vereinseigenen TSV-Turnhalle genügend Übungsraum für die bisherigen Garagen-Tischtennisspieler zur Verfügung.
Zunächst nur als Freizeitsportgruppe konzipiert, war vor allem bei den jüngeren Tischtennisspielern bald der Wunsch vorhanden, am Mannschafts-Spielbetrieb des Tischtennis-Bezirks Staufen teilzunehmen. Noch im Herbst 1975 wurde von der noch jungen Abteilung das Vorhaben verwirklicht: Mit einer Herren-, einer Jugend- und einer Mädchenmannschaft wurde in das Spieljahr 1975/76 gestartet.
Die Mannschaftszahlen stiegen in den folgenden Jahren kontinuierlich an: Im Jahre 1986 nahmen wir mit der seither nie mehr erreichten Rekordzahl von 13 Mannschaften am Spielbetrieb teil. Wie auch in anderen Sportarten wurde es aber in den Folgejahren immer schwieriger, Schüler und Jugendliche für den Tischtennis-Sport zu gewinnen und zu begeistern. Eine Stagnation und in späteren Jahren ein teilweiser Rückgang, insbesondere im Jugendbereich, waren die Folge.
Im Jubiläums-Jahr 2000, in dem die Abteilung ihren 25. Geburtstag feierte, konnte sich der Mannschaftsstand jedoch durchaus wieder sehen lassen: 5 Herren-, 2 Senioren-, 1 Jugend -und 2 Schülermannschaften kämpften in der Spielrunde 1999/2000 für die Farben des TSV Heiningen. Das Traumziel „Meisterschaft der 1. Mannschaft in der Bezirksliga Esslingen-Staufen“ und der damit verbundene Aufstieg in die Landesliga wurde mit dem Erreichen „nur“ der Vizemeisterschaft leider knapp verfehlt.
Nach diesem Jubiläumsjahr, in dem die Abteilung mit zahlreichen gesellschaftlichen und sportlichen Veranstaltungen (u. a. mit dem Auftritt von Jörg Roßkopf in der Voralbhalle in Heiningen) auf sich aufmerksam machte, kam jedoch eine einschneidende Zäsur: Der langjährige erfolgreiche Abteilungsleiter Georg Wägerle stellte sich für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung, aus der 1. Mannschaft verabschiedeten sich 5 Spieler zu anderen Vereinen. Diesen personellen Aderlass konnte die Abteilung naturgemäß nicht mit eigenen Kräften kompensieren; im folgenden Spieljahr konnten 5 Mannschaften ihre bisherige Klasse nicht mehr halten und mussten absteigen.
Mit dem Willen zum sportlichen Erfolg und einem nach wie vor vorhandenen Stamm an treuen Mitarbeitern konnten wir jedoch im Jahr 2002 wieder mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft blicken: Neben 4 Herrenmannschaften und einer Seniorenmannschaft nahmen im Spieljahr 2002/03 wieder erstmals 4 Mannschaften aus dem Jugend- und Schülerbereich am Spielbetrieb teil.
Eine wichtige Veränderung gab es 2005: Marcus Rippler übernahm von Albrecht Kuhn, der im Krisenjahr 2001 interimsmäßig die Abteilungsführung wieder übernommen hatte, das Amt des Abteilungsleiters und brachte neuen Schwung in die Abteilung. Mit einer groß aufgezogenen 30-Jahr-Feier, zu der alle ehemaligen Spielerinnen und Spieler eingeladen wurden und teilweise sogar aus dem Ausland anreisten, stellte sich die Abteilung nach innen und außen in überzeugender Manier dar. Auch die außersportlichen Aktivitäten wie Schachturnier, Fußballturnier, Beteiligung am Heininger Starenfest, Sommerfest, Kulturwoche, Weihnachtsfeier, Skiausflug etc. wurden in bewährter Weise weitergeführt und 2007 mit einem erstmaligen gelungenen Wochenendausflug nach Mallorca noch ergänzt.
2009 betrat die Abteilung Neuland, denn mit der Verpflichtung von Vasil Ivanov, einem ehemaligen bulgarischen Nationalspieler, als Trainer der Jugend und der Aktiven, wollte man im sportlichen Bereich ein Zeichen setzen. Und mit einem weiteren Highlight machte die Abteilung 2010 von sich reden: Sie veranstaltete in der Voralb-Halle in Heiningen den „Orion-Super-Cup“, bei dem u. a. die Weltklassespieler Chen Weixing, Timo Boll, Christian Süß und Jan-Ove Waldner teilnahmen und bei dem Timo Boll als Sieger geehrt wurde.
In den Folgejahren gelang es den Standard von 5 aktiven Mannschaften und 2 Senioren-Mannschaften zu halten, wobei nach längerer Zeit der 1. Mannschaft auch wieder der Aufstieg in die Bezirksklasse gelang. Bei der Jugend war aber leider ein deutlicher personeller Rückgang zu verzeichnen: Ab der Saison 2012 konnten wir nur noch eine Jugend-Mannschaft melden und in der Saison 2013/2014 vorübergehend gar keine mehr.
Im Jahr 2015 feierten wir den 40. Geburtstag der TT-Abteilung mit einem „Tag der offenen Tür“, einem TT-Jedermann-Turnier und einem Kameradschaftsabend für alle Mitglieder und Freunde der Abteilung. Auch in personeller Hinsicht wurden die Weichen in der Abteilungsspitze neu gestellt: Nach 10 Jahren übergab Marcus Rippler den Stab als Abteilungsleiter an Christian Neuburger, der aus beruflichen Gründen diesen nach 2 Jahren an Daniel Butz weiterreichte. Auch im Jugendbereich war Positives zu vermelden: Der frühere langjährige Erfolgstrainer Georg Wägerle konnte wieder für eine Mitarbeit in der Jugendarbeit gewonnen werden, was in der steigenden Zahl der Schüler- und Jugendspieler und in den wieder-gemeldeten Jugendmannschaften alsbald ihren Niederschlag fand. Letzteres war und ist deshalb besonders wichtig, da eine steigende Überalterung der aktiven Mannschaften seit längerem nicht zu übersehen ist und diese einer Auffrischung durch „junges Blut“ dringend bedürfen.
Eine nach wie vor motivierte Crew an treuen Mitarbeitern und die solide Finanzsituation der Abteilung geben Hoffnung, dass die Abteilung auch in naher Zukunft weiterhin auf soliden Beinen stehen kann mit der realistischen Perspektive einer guten weiteren sportlichen Entwicklung.
Albrecht Kuhn